„ … Ich komme mit dieser Situation zur Zeit überhaupt nicht mehr klar. Keine Ahnung, wie ich aus diesem Teufelskreis wieder herauskomme.“
– „Oh ja, das ist wirklich schade. Apropos schade: Weißt Du was mir letztens passiert ist?“
Okay, ich gebe zu, ein bisschen überspitzt ist diese Situation schon dargestellt, aber im Großen und Ganzen trifft sie den Kern: Wir sind egoistisch.
Versteht mich nicht falsch. Das würde ich in erster Linie nicht mal als schlechte Eigenschaft bezeichnen. Denn würden wir nicht an uns selbst denken, wer würde es dann?
Aber das meine ich heute nicht. Mir geht es um Egoismus in Freundschaften.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder schon mal so eine Freundschaft mitgemacht hat. Es wird ständig geredet – aneinander vorbei. Der eine wirft etwas in den Raum, der andere greift es auf und baut es passend für seine Story ein. Und dann wird geredet, ohne wirklich etwas zu sagen. Im Grunde hat es etwas von socialized Snapchat – man kann seine Gedanken loswerden und in Worte fassen, bekommt aber keine wirkliche Reaktion.
Ich muss gestehen, auch ich bin in die ein oder andere Freundschaft geraten, die mehr oder weniger so ablief. Und ganz ehrlich, das ist einfach nicht schön. Ich kann mich noch so gut daran erinnern, wie ich mich und meine Gedanken nie für wirklich wichtig gehalten habe – weil es mir so suggeriert wurde. Ob nun absichtlich oder nicht, es hat dafür gesorgt, dass ich mich selbst unter meinem Wert gesehen habe und irgendwie auch glaubte, dass das eh alles halb so wichtig ist.
Und dann war die Schule vorbei und ich begann zu studieren. Und dann habe ich da diese Menschen kennen gelernt, die dich bedingungslos lieb haben. Dir zur Seite stehen. Ob sie deine Träume und Wünsche nun für sich selbst nachvollziehen können oder nicht, ist egal. Denn sie kennen dich, wissen wie viel dir gewisse Dinge bedeuten und geben dir Support. Fragen von allein nach, wie es Dir geht. Wie es um deine Projekte steht. Hören dir zu.
Und genau deshalb muss ich jetzt folgendes loswerden:
Danke.
Tausend Dank.
